Amtskette des Präsidenten
Bei festlichen Anlässen trägt der Präsident die von Regensburg, der Patenstadt der Sudetendeutschen, und sechzehn weiteren Patenstädten sudetendeutscher Städte und Regionen gestiftete Amtskette.

Der Oberbürgermeister der Stadt Regensburg Friedrich Viehbacher überreichte am 21. Oktober 1983 im Reichssaal des Regensburger Rathauses dem Gründungspräsidenten der Sudetendeutschen Akademie der Wissenschaften und Künste, Prof. Dr. jur. Otto Kimminich, die von Regensburg und sechzehn weiteren Patenstädten sudetendeutscher Städte und Regionen gestiftete Amtskette. Bei der Übergabe erklärte Oberbürgermeister Viehbacher:
„Es erschien mir ein Akt der Gerechtigkeit, einer besonders verdienstvollen Institution, der Sudetendeutschen Akademie der Wissenschaften und Künste, ein Zeichen der Anerkennung zu geben. Ich habe mich an eine Anzahl meiner Kollegen in den Patenstädten gewandt mit dem Vorschlag, dieser Vereinigung von Gelehrten und Künstlern eine Insignie zu widmen, die sie auch mit dem äußeren Würdezeichen in die Reihe wissenschaftlicher Akademien stellt. Nahezu alle angesprochenen Stadtoberhäupter sind diesem Gedanken der Stiftung der Amtskette für den Akademie-Präsidenten beigetreten. Da die Sudetendeutschen nicht weniger als 134 Patenstädte in Deutschland haben, mögen sich jene Kollegen nicht zurückgesetzt fühlen, die ich nicht angesprochen habe.
Das Besondere an dieser Kette, deren Herstellung die Staatliche Berufsfachschule für Glas und Schmuck in Neugablonz übernommen hatte, ist, dass sie auf jedem Kettenglied einen großen Namen aus der Kulturgeschichte der Deutschen in Böhmen, Mähren und Schlesien trägt.“
Die Kette besteht aus sechs Wappentellern und 32 Kettengliedern, von denen je zwei von jeder der von Oberbürgermeister Viehbacher angesprochenen Patenstädte gestiftet wurden. Die übrigen Kosten hat die Stadt Regensburg getragen.
Der untere Wappenteller zeigt das Siegel der Akademie, nachempfunden der von Peter Parler gefertigten Büste Kaiser Karls IV., des Patrons der Akademie, im Veitsdom in Prag.
Wappen | Stifter | Pate | Kettenglied |
Wappenteller oben | |||
|
Regensburg (Brückensiegel) |
Sudetendeutsche Volksgruppe | Umschrift: Stifter Regensburg und 16 Patenstädte |
Wappenteller links oben (im Uhrzeigersinn) | |||
![]() |
Kaufbeuren | Gablonz an der Neiße |
Thaddäus Henke Josef Ressel |
![]() |
Königsbrunn | Liebenau |
Heinrich Franz v. Biber Ernst Mach |
![]() |
Würzburg | Trautenau |
Carl v. Rokitansky Igo Etrich |
![]() |
München | Aussig an der Elbe |
Joseph Johann v. Littrow Alois Senefelder |
Wappenteller links unten (im Uhrzeigersinn) | |||
![]() |
Marktredwitz | Sitz des Egerlandhauses |
Johannes Mathesius Rainer Maria Rilke |
![]() |
Frankfurt am Main | Teplitz-Schönau |
Julius v. Payer Rudolf Edler von Laun (1882-1975), Völkerrechtler |
|
Fulda | Leitmeritz Friedland |
Ferdinand v. Kindermann Bernard Bolzano |
![]() |
Ludwigsburg | Landschaft Kuhländchen |
Gregor Mendel Edmund Husserl |
Wappenteller rechts oben (im Uhrzeigersinn) | |||
![]() |
Bad Hersfeld | Mährisch-Schönberg |
Franz Schubert Gustav Mahler |
![]() |
Passau | Böhmerwald |
Adalbert Stifter Alfred Kubin |
![]() |
Neuburg an der Donau | Weidenau bei Troppau |
Adolf Lorenz Josef Maria Olbrich |
![]() |
Augsburg | Reichenberg |
Joseph v. Führich Ferdinand Porsche |
Wappenteller rechts unten (im Uhrzeigersinn) | |||
![]() |
Nördlingen | Olmütz Tetschen-Bodenbach |
Marie v. Ebner-Eschenbach Franz Josef v. Gerstner |
![]() |
Schwäbisch-Gmünd | Herkunftsort der Baumeisterfamilie Parler |
Peter Parler Kilian Ignaz Dientzenhofer |
![]() |
Wiesbaden | Karlsbad |
Erwin Guido Kolbenheyer Johann Stamitz |
![]() |
Amberg | Eger |
Johannes von
Saaz Balthasar Neumann |
Quelle:
Im Geistigen verbunden – Patenstädte der Sudetendeutschen stiften die Amtskette der Sudetendeutschen Akademie der Wissenschaften und Künste, Festschrift zum 21. Oktober 1983 im Reichssaal zu Regensburg (Akademie Interna 2), Redaktion Professor Richard W. Eichler in Zusammenarbeit mit dem Kulturdezernat der Stadt Regensburg, München: 1983 Verlagshaus Sudetenland, ISBN 3-922423-16-7